Windenergie für Gilching

Der Klimawandel ist für uns alle spürbar geworden, Klima-Extreme haben zugenommen. Wir müssen den Ausstoß von Klimagasen senken, wenn die Menschheit auch in Zukunft auf unserem Planeten leben will. Klimaschutz braucht Transformation und kostet Geld, aber deutlich weniger als die Klimakrise.

Starke Gründe sprechen für die Energiewende mit Energie aus Wind und Sonne – auch in Gilching:

  • Im Landkreis Starnberg werden pro Jahr ca. 500 Mio. Euro für fossile Energieträger ausgegeben. Dieses Geld geht größtenteils ins Ausland. Eine Energiewende mit Beteiligung von Akteuren vor Ort holt die Wertschöpfung in die Region und stärkt die lokale Wirtschaft.
  • Ein modernes Windrad – für Leichtwindgebiete wie in Bayern konzipiert – kann Strom für 5 bis 8 Cent je Kilowattstunde liefern.
  • Ein solches Windrad liefert in Bayern je nach Standort 12 bis 15 Mio. Kilowattstunden Strom im Jahr. Damit können z.B. 5.000 E-Autos oder 5.500 Wohnungen mit elektrischer Wärmepumpe versorgt werden.
  • Würde die gleiche Menge in einem Kohlekraftwerk erzeugt, entstünden hierbei rund 12.000 Tonnen CO2.
    Auch Atomkraft ist keine Alternative. Sie ist die teuerste Energieform: Bau, Rückbau und Endlagerung müssen hoch subventioniert werden, die Endlagerung ist ungeklärt und es bleibt das Risiko eines atomaren Störfalls.
  • Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Herbst 2023 finden 81 Prozent der Befragten die Nutzung und den Ausbau von Windenergie an Land wichtig oder sehr wichtig.
  • Moderne Windkraftanlagen in Bayern können im Strommix mit Bioenergie, Geothermie, Solar- und Wasserkraft sowie zusammen mit Lastmanagement, Leitungsverbund und Speichern eine sichere Stromversorgung gewährleisten. Dabei ist auch die ganzjährige Verfügbarkeit von Windenergie bedeutsam.

Daher ist es zu begrüßen, dass die Gemeinde Gilching gemeinsam mit Alling und Schöngeising unter Federführung der Stadtwerke FFB den Bau von zwei oder drei modernen Windkraftanlagen vor Ort betreibt.

Die Gewinne bleiben vor Ort. Die Produktionskosten und Folgekosten sind geringer als bei allen anderen Energieträgern. Die Beiträge für den Klimaschutz und indirekt auch für den Erhalt der Natur und der Artenvielfalt sind unverzichtbar hoch.

Weiterführende Informationen von Europäische Energiewende Community e. V.:
energiewende.eu/argumente-gegen-windkraft-eine-kritische-analyse/

Häufige Fragen zur Windkraft:

Für eine Windkraftanlage wird dauerhaft eine Fläche von weniger als 1 Hektar (inklusive Wegen) freigehalten. Davon sind lediglich 350 Quadratmeter (0,035 Hektar) im Bereich des Sockels versiegelt. Flächen, die nur beim Bau benötigt werden, werden wieder renaturiert. Durch den Bau aller notwendigen Windkraftanlagen in den nächsten Jahrzehnten werden weniger als 170 Quadratkilometer Wald benötigt. Dem gegenüber gehen pro Jahr 1500 Quadratkilometer Wald durch Waldsterben verloren, das überwiegend durch den Klimawandel hervorgerufen wird.

Die Einhaltung aller Abstandsflächen zu den ausgewiesenen Schutzgebieten wird gewährleistet. Es werden auch erforderliche Auflagen zum Denkmalschutz festgelegt und umgesetzt.
Vor jeder Planung steht eine intensive umwelt- und artenschutzrechtliche Prüfung, die ein ganzes Kalenderjahr mit allen Jahreszeiten durchläuft und ggf. notwendige artenspezifische Schutzmaßnahmen festlegt. Dazu gehören z.B. geplante und spontane Abschaltungen bei plötzlichem Vogel- oder Fledermausflug. Diese Maßnahmen tragen auch heute schon maßgeblich dazu bei, dass nur ein sehr kleiner Bruchteil von Vögeln, Fledermäusen und Insekten durch Windräder Schaden nimmt. Im Bereich der Windenergie werden die auf jede einzelne Art abgestimmten Schutzmaßnahmen laufend intensiv weiterentwickelt. Insgesamt gesehen ist Klimaschutz – einschließlich Windkraft – der effektivste Artenschutz.

Die Bestandteile der Windräder bestehen zum allergrößten Teil aus Materialien, die sich problemlos recyceln oder entsorgen lassen. Lediglich 2-3 % sind Verbundstoffe, die von den übrigen Teilen sauber getrennt, zum Teil verbrannt und zum Teil recycelt oder als Downcycling in anderen Produkten verwendet werden.

Infraschall kann durch das menschliche Ohr nicht gehört werden und ist nur im unmittelbaren Nahbereich der Windkrafträder (ca. 200 m) wahrnehmbar. In den umliegenden Wohnbereichen ist er in der Regel nicht einmal mehr messbar.
In einer Studie des BGR aus dem Jahr 2004 wurde der Infraschall durch einen Rechenfehler um das 1000-fache zu hoch angegeben. Der Fehler wurde eingeräumt und die Studie zurückgezogen. Für hörbaren Schall ist bei neueren Anlagen eine Überschreitung der Grenzwerte in Wohngebieten praktisch ausgeschlossen.
Eiswurf ist in Deutschland sehr selten und kommt hier auch nur beim Anlaufen von stehenden Windkrafträdern vor. Auf Wegen wird auf den Bereich (max. 180 m um das Windkraftrad) hingewiesen, in dem es theoretisch zu Eiswurf kommen könnte. In Deutschland ist kein Schadensfall von Personen oder Autos durch Eiswurf von Windkrafträdern bekannt.
Durch die weite Entfernung von jeglicher Wohnbebauung ist Schattenwurf kein Thema.

Aktuell geht man von maximal 45 kg Mikroplastik-Abrieb je Anlage und Jahr aus.
Der Abrieb tritt in größeren Höhen auf und verteilt sich. Daher ergibt sich auch in der näheren Umgebung nur eine geringe Konzentration und keine Gefahr für das Trinkwasser.
Zum Vergleich: Der Abrieb von Schuhsohlen in Deutschland ist mehr als 6 x, der Abrieb von Autoreifen sogar mehr als 70 x so hoch. „Problematische Stoffe werden beim Betrieb nicht freigesetzt, da sie durch Lacke und Folien geschützt sind und außerdem fest im Plastik gebunden sind.“ (Europaeische Energiewende Community e. V.)

Angaben auf dieser Seite: Hubert Laux / Energiewende Landkreis Starnberg e.V.