Renaturierung in den Kiesabbaugebieten westlich St. Gilgen

"Wechselfeuchte Standorte und Eichenhaine" sehen anders aus (Foto: H. Gebauer, 1.6.2017)

Sehr geehrter Herr Walter,

sehr geehrte Damen und Herren,

westlich von St. Gilgen liegen bekanntlich großflächige Kiesabbaugebiete, welche teilweise seit Jahrzehnten nicht oder nicht ausreichend renaturiert sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum Beispiel lassen Altverträge den Betreibern der Kiesabbauflächen Schlupflöcher, wodurch eine zeitnahe Renaturierung umgangen werden kann. Zudem herrschte in der Vergangenheit laut Aussage einer LRA-Mitarbeiterin durch Personalmangel und auf Grund der Verteilung der Akten auf verschiedene Ämter Unübersichtlichkeit.

Bild 1

Jan Haas hat 2013 in mühsamer Kleinarabeit mit dem LRA eine Liste zu den Renaturierungsauflagen und Terminen zusammengestellt und diese auch dem LRA zur Verfügung gestellt.

Darin enthalten ist die Fläche der Firma Jais, Flurnummer 3221, deren Abbaugenehmigung im Jahr 2010 endete, welche als Ausgleichsfläche für die AMA Jais ausgewiesen ist.  Siehe Bild 1.

Als Rekultivierungsmaßnahme wurde die Anlage wechselfeuchter Standorte und Eichenhaine festgelegt. Dieses wurde auch umgesetzt, jedoch in einer Art und Weise, die den Anforderungen an eine Renaturierung keinesfalls gerecht wird. So wurden die Eichen in den Kiesgrund gepflanzt und dann wohl sich selbst überlassen. Entsprechend sehen die „Eichenhaine“ nach nunmehr 7 Jahren aus: Einige Bäume sind komplett abgestorben, die anderen treiben ein paar spärliche Blätter und sind mehr oder weniger nah am Absterben. Die Bilder 2 bis 4, aufgenommen am 1. Juni 2017, geben davon einen Eindruck.

Bild 2 (H.G., 1.6.2017), im Hintergrund Baum-Altbestand
Bild 3 (H.G., 1.6.2017)
Bild 4 (H.G., 1.6.2017)

Es ist sehr deutlich, dass mit der jetzigen Situation eine ReNATURierung nicht gelungen ist. Offensichtlich ist auch, dass die Fläche im derzeitigen Zustand keinen Ausgleich für die AMA darstellt.

Ich stelle deshalb mit Unterstützung der Fraktion folgenden

Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten den Sachverhalt bei der zuständigen Stelle im LRA mit Nachdruck vorzutragen mit dem Ziel, dass diese auf eine Renaturierung der Fläche mit der Flurnummer 3221 hinwirkt, die dieses Prädikat verdient und die ihre Funktion als Ausgleichsfläche für die AMA erfüllen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Gebauer

Antrag wurde in der Sitzung vom 24.7.2017 des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss UEVA einstimmig angenommen.

Update 31.1.2018:

Bemerkung:

Am 3.1.2018 antwortet Jan Haas, Klimaschutz-, Umwelt- und Energiebeauftragter, auf Anfrage vom Tage:

„Den Antrag habe ich an das LRA weitergeleitet. Herr Drefahl hatte geantwortet dass die Eichen zwar in keinem guten Zustand wären, dass aber der Rest der Fläche den Bildern nach aus ökologischer Sicht zunächst nicht schlecht aussähe. Um das genauer beurteilen zu können empfahl er die Arten von Experten untersuchen zu lassen, stellte aber nicht in Aussicht dass das LRA sich darum kümmern würde.

Ich habe mir den Plan für die Fläche angesehen. Sie wurde auf jeden Fall dementsprechend moduliert und angelegt. Die Eichen sind aber tatsächlich in einem schlechten Zustand und Goldrute wandert in die Fläche ein wenn ich mich recht erinnere. Mit Eichenpflanzungen gibt es aber schon seit einigen Jahren auch auf unseren Flächen große Probleme und viele Ausfälle. Ich werde mich der Sache annehmen wenn ich zurück bin. Vermutlich ist es das einfachste mit Herrn Jais zu reden, der ja für die Fläche zuständig ist. Erfahrungsgemäß ist ein vor Ort Termin dafür am besten.“

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