Ausschuss zögert mit Beschluss über Asphaltwerk 17. Dezember 200819. März 2017 Süddeutsche Zeitung vom 17.12.2008 Bedenken und Proteste aus St. Gilgen zeigen Wirkung: Weitere Verhandlungen mit Gottfried Jais Der Protest gegen die geplante Ansiedlung von zwei Asphaltmischanlagen westlich von St. Gilgen hat Folgen: Es gebe „noch sehr viele offene Fragen“, sagte CSU-Gemeinderat Harald Schwab am Montag im Gilchinger Bauausschuss. Er forderte, die Entscheidung zu vertagen – trotz nunmehr dritter Auslegung der Bebauungspläne und eines Gutachtens, das die Umweltverträglichkeit attestiert. Mit klarer Mehrheit folgte der Ausschuss dem Antrag. Die Gegner der Bitumenwerke errangen damit sicher einen Punktsieg. Zudem könnte bald auch ein Bürgerbegehren die Umzugspläne gefährden. Nach dem Votum des Ausschusses sollen jetzt weitere Gespräche vor allem mit Kieswerksbetreiber Gottfried Jais junior geführt werden. Dabei geht es auch um die Befürchtungen von Einwohnern, dass der Schwerlastverkehr auf der Weßlinger Straße „unerträglich“ werden könnte, wie es in Einwendungen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens heißt. Erneut warnte zudem Hans-Dieter Moehring (SPD) vor Geruchs-und Lärmbelästigungen durch den Westwind, der die „Waldkolonie voll treffen“ würde. Er betonte auch, dass ein neuer Standort für die Jais-Mischanlage nur zu akzeptieren sei, wenn das alte Werk am Talbauernweg dafür „ohne Wenn und Aber verschwindet“. Peter Unger (Grüne) mahnte, „keine Landschaft zu zerstören“, und dass „Industrieanlagen“ bei St. Gilgen nicht zu verantworten seien. Er monierte, dass bei einer Besichtigung eines vergleichbaren Werkes in Moosburg am damaligen Tag jene Anlage nicht lief. Jais als Antragsteller haben die Fahrt für die Ausschussmitglieder gemäß „seinen Interessen gezahlt“, so Unger. Georg Krieg (FWG) sagte, in dem „abgekapselten System“ der Mischanlagen würden eventuell nur bei Ladevorgängen Geruchsbelästigungen auftreten. Diese dürften „eine untergeordnete Rolle spielen“, meinte Krieg. Wie berichtet, will in dem Kiesabbaugebiet auch die Firma Schulz aus Großweil bei Murnau ein Werk bauen. Gegen die Projekte sind mittlerweile unter dem Tenor „Keine Dreckschleudern vor unserer Nase“ mehr als 800 Protestunterschriften gesammelt worden. Anwohner aus St. Gilgen fürchten dauerhaften Gestank, Lärm und gefährlichen Staub. Schließlich wären die geplanten Anlagen – für die Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen worden sind – nur 550 bis 650 Meter von nächsten Häusern entfernt. Hinsichtlich der vielen Einwendungen verweist die Verwaltung unter anderem auf den modernen Standard der Werke, die auch in der Hochsaison nur nach Auftragslage produzieren würden.
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